Hochschullehrende haben zahlreiche Möglichkeiten, auf individueller, institutioneller und politischer Ebene Hochschule zu gestalten. Eine besondere Verpflichtung, diese Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen, besteht in denjenigen Disziplinen, die sich inhaltlich mit Themen des Lehrens und Lernens sowie der Veränderung organisationaler Prozesse befassen. In diesem Vortrag möchte ich aus der Perspektive der Psychologie schildern, wie die Hochschullehre auf verschiedenen Ebenen gestaltet werden kann. Auf individueller Ebene stellt das Forschende Lehren bzw. das Scholarship of Teaching and Learning einen Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung der Hochschullehre dar, den ich skizzieren werde.
Auf institutioneller Ebener wird die Hochschullehre durch Gremienarbeit, lehrbezogene Projekte, Akkreditierungsprozesse und das Weiterentwickeln von Strukturen und Prozessen geprägt. Hier besteht die Chance, Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von Maßnahmen zeitnah in die Praxis zu transferieren. Schließlich bietet auch die politische Arena zahlreiche Ansatzpunkte zur Gestaltung von Studium und Lehre, sei es fachübergreifend (etwa zu Themen wie Digitalisierung, Studierendenauswahl) oder fachspezifisch (z. B. Reform von Curricula). Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie, die rund 5.000 wissenschaftlich arbeitende Psychologinnen und Psychologen vertritt, hat sich in den letzten Jahren umfassend professionalisiert, um politische Prozesse, die das eigene Fach betreffen, mitzugestalten. Aus meiner Sicht als Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie werde ich diese Prozesse darstellen. Im Ausblick möchte ich zu verstärkter transdisziplinärer Zusammenarbeit bei der Gestaltung von Hochschullehre anregen.
Themenbereiche
- Allgemein
Autoren
Downloads
- Für diesen Beitrag sind keine zusätzlichen Anhänge verfügbar
Slot
- Keynote
Teilen Sie diesen Beitrag