Dennis Gallaun1, Karsten Kruse1, Norwin Kubick2, Björn Reinhold2, Manuel Schnabel3, Daniel Sitzmann3, Lars Thoms3
1Technische Universität Hamburg, Deutschland; 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; 3Universität Hamburg, Deutschland
Als Teil der Strategie zur Digitalisierung von Lehren und Lernen werden mittlerweile vermehrt auch geeignete Prüfungen elektronisch durchgeführt („E-Assessment“). Dies erfordert, dass neben der Bereitstellung von Softwaresystemen zur Prüfungsdurchführung (z.B. Webanwendungen im SafeExamBrowser), auch entsprechende Hardwarelösungen vorgehalten werden müssen, auf denen die entsprechende Software ausgeführt werden kann. Gängige Varianten sind aktuell die Nutzung von PC-Poolräumen, „Bring-your-own-Device“-Ansätzen (BYOD) oder der Aufbau „Stationärer Testcenter“. Letztere werden in der Regel ausschließlich für Prüfungszwecke genutzt, was Vorteile in Bezug auf Infrastruktur und Sicherheit bietet, aber auch Nachteile in Bezug auf Flexibilität bedeutet und immense Ressourcen bindet, da eine multifunktionale Nutzung wie in einem Poolraum zumeist nicht vorgesehen ist.
Ein alternativer Ansatz sind sogenannte „Mobile Testcenter“. Hierbei werden portable Geräte, wie z.B. Notebooks oder Tablet-PCs, zur Durchführung der Prüfungen verwendet. Die Vorteile werden schnell deutlich: Einerseits ergibt sich ein sehr hoher Grad an Flexibilität, z.B. in Bezug auf Einsatzzweck oder die Wahl von Prüfungsorten – sogar über Institutionsgrenzen hinweg. Andererseits bedeuten die Eigenschaften mobiler Geräte und die gewonnene Flexibilität vielfältige Herausforderungen hinsichtlich Lagerung, Transport, Konfiguration und Nutzung an verschiedenen Orten mit heterogenen Eigenschaften.
Im Rahmen des Verbundprojekts „MINTFIT E-Assessment“ der Hamburger Hochschulen wurde ein solches mobiles Testcenter zur gemeinsamen Nutzung aller Partnerinstitutionen in den letzten zwei Jahren aufgebaut.
Das entwickelte mobile Testcenter besteht aus zwei Gerätefamilien: Apple iPads (200 Stück) und Windows Notebooks (110 Stück). Auf diesen Geräten werden verschiedene Szenarien von Prüfungen (Aufbau, Software, etc.) erprobt und wissenschaftlich diskutiert. Gezielte Vergleiche verschiedener Softwarelösungen und Netzwerktechnologien (WLAN vs. LAN) helfen beim Einschätzen der Güte von gewählten Lösungen: Gezielte Optimierungsprozesse und das Sammeln vielfältiger Erfahrungen stehen im Vordergrund, um die zukünftige Hamburger E-Assessment-Strategie auf ein sicheres Fundament stellen zu können. Nicht zuletzt soll abgewogen werden, ob ein mobiles Testcenter längerfristig im Vergleich zu einem stationären Testcenter bestehen kann.
Der Beitrag beschreibt vielfältige Fragestellungen und Erfahrungen folgender Projektphasen:
- Konzeptphase: welche Rahmenbedingungen sind bei einer mobilen Lösung zu beachten, welche Geräte sind geeignet?
- Entwicklungsphase: Beschaffung und Konfiguration der Geräte, Bereitstellung der Software
- Erprobungsphase: Erstellung digitaler Prüfungsinhalte, Konfiguration der Geräte für eine bestimmte Prüfung an einem bestimmten Ort, Lagerung und Transport, Durchführung verschiedener elektronischer Prüfungen
- Optimierungsphase: Lessons Learned – was kann bei einer erneuten Durchführung verbessert werden?
Insbesondere werden organisatorische und praktische Herausforderungen thematisiert, die bei der übergreifenden Entwicklung eines E-Assessment-Angebots für fünf verschiedene Institutionen – mit eigenen Anforderungen, Prüfungsordnungen und nicht zuletzt Grundeinstellungen/Mentalitäten – gelöst werden mussten.
MINTFIT Hamburg ist ein Verbundprojekt der vier Hamburger MINT-Hochschulen Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), HafenCity Universität Hamburg (HCU), Technische Universität Hamburg (TUHH), Universität Hamburg (UHH) sowie dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und wird gefördert von der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung.
Themenbereiche
- Digitalisierung
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- T1 Vorträge 1 (10∶15 11∶30)
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