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Handlungsmöglichkeiten und Grenzen von Beratung durch Lehrpersonen bei unzufriedenstellender Benotung

  • S. Salzmann, A.-L. Sachse, I. Mirastschijski, C. Garten
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In Hochschulen wird Beratung von unterschiedlichen Institutionen angeboten (Jorzik, 2013). Dabei werden die Beratungsaufgaben einerseits von allgemeinen zentralen Akteurinnen und Akteuren (z.B. der Studienberatung) und andererseits von fachlichen dezentralen Akteurinnen und Akteuren (z.B. Lehrpersonen) ausgeführt (ebd.). Die Beratung durch Lehrpersonen unterliegt besonderen Bedingungen, da Beratung nicht ihre Hauptaufgabe an der Hochschule ist (Bauer et al., 2012; Allen & Smith, 2008).

Lehrpersonen haben nicht zwangsläufig eine spezielle Beratungsausbildung durchlaufen, sondern primär wissenschaftliche Fachkenntnisse in ihrer Disziplin. Daher sind zusätzlich beratungsspezifische Kompetenzen nötig (Macke et al., 2012). Das kann Auswirkungen auf den Professionalisierungsgrad und damit auf die Qualität der Beratung haben (Bauer et al., 2012). Zusätzlich nehmen Lehrpersonen oftmals neben ihrer beratenden Funktion gleichzeitig auch eine bewertende Funktion bei Prüfungsleistungen ein (ebd.) und haben somit eine „spezielle Entscheidungs- und Positionsmacht“ (ebd., S. 52), woraus sich ein hierarchisches Gefälle ergibt. Gerade bei (sehr) schlechten Leistungsbewertungen können schwierige Beratungssituationen entstehen, die u.a. von emotionalen Ausbrüchen geprägt sein können (vgl. Ruhr-Universität Bochum; Interne Fortbildung und Beratung, 2016) und dadurch mit speziellen Anforderungen einhergehen.

Ziel dieses Beitrags ist es, diese spezifischen Beratungssituationen genauer zu untersuchen, um den Status Quo und konkrete Ansatzpunkte für Handlungsmöglichkeiten, aber auch Grenzen der Beratung durch Lehrpersonen aufzuzeigen: Wie häufig kommen Beratungen bei unzufriedenstellender Benotung vor und wie zufrieden sind Studierende mit der Beratung? Mit welchen Zielen und Wünschen suchen Studierende solche Beratungen auf oder aus welchen Gründen nicht?

Hierfür wurden im Rahmen einer Online-Befragung an der Universität zu Köln die Angaben von N = 5112 Studierenden zum Thema Beratung durch Lehrpersonen ausgewertet. Für diesen Beitrag liegt der Fokus auf Beratungssituationen, die aufgesucht wurden, weil Studierende mit ihrer Note unzufrieden waren. Dafür wurden sowohl quantitative als auch qualitative Daten analysiert. Die quantitativen Auswertungen untersuchen die Zufriedenheit mit dieser speziellen Beratung und die Gründe für das Aufsuchen bzw. Nicht-Aufsuchen. Die qualitativen Daten werden inhaltsanalytisch ausgewertet (nach Mayring (2000); n = 518 Freitextantworten zur Frage, was sich Studierende in der Beratungssituation von der beratenden Lehrperson wünschen und weitere n = 154 Freitextfelder, um zusätzliche Gründe für das Aufsuchen zu identifizieren)

Die Einordnung der Ergebnisse und deren Implikationen im Hinblick auf Handlungsmöglichkeiten für die Beratung durch Lehrpersonen werden im Kurzvortrag diskutiert.

Literatur

  • Allen, J. M. & Smith, C. L. (2008). Importance of, Responsibility for, and Satisfaction with Academic Advising: A Faculty Perspective. Journal of College Student Development, 49 (5), 397-411.
  • Bauer, A., Gröning, K., Hoffmann, C. & Kunstmann, A.-C. (Hrsg.) (2012). Grundwissen Pädagogische Beratung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
  • Jorzik, B. (Hrsg.) (2013). Charta guter Lehre. Grundsätze und Leitlinien für eine bessere Lehrkultur. Essen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.
  • Macke, G., Hanke, U. & Viehmann, P. (2012). Hochschuldidaktik. Weinheim: Beltz.
  • Mayring, P. (2000). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken (9. Aufl.). Weinheim: Beltz.
  • Ruhr-Universität Bochum; Interne Fortbildung und Beratung (Hrsg.) (2016). Wissen, was zählt. Ideen für die Lehre (2. Aufl.). Bochum: Ruhr-Universität.

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Themenbereiche

  • Anforderungen an Lehrpersonen
  • Beratung
  • Beratungskompetenz

Autoren

  • S. Salzmann
  • A.-L. Sachse
  • I. Mirastschijski
  • C. Garten

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  • T1 Posterrunde I A (12∶00 12∶45)

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Vielen Dank! Ihre Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit der Transparenz der Benotung von Anfang an!

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